Samuel Eugster
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Regionale 22
Projekt
Kosmische Skulpturen – senkrecht von oben
KURZ
Die Werkgruppe ist in den letzten Monaten entstanden, beschäftigt mich immer noch und fusst auf einer Idee, die mich schon immer fasziniert hat: Mit Bildern eine Welt zu formulieren, die einen starken Kontrast zur Normalität darstellt. Diese Kreationen nannte ich auch schon ”Kosmischen Skulpturen”, sind also ein Instrument mit dem ich mich vom realen Zustand der Welt loslösen und von seinen Zwängen befreien kann. Aus einer kosmischen Perspektive öffnen sie einen geistigen Raum zwischen dem Jetzt und der Zukunft. Zugleich sind sie Instrumente des Denkens und Erforschens, die wie Raumsonden in die Zukunft geschickt werden.
HINTERGRUND
Natürlich hat meine Arbeit an den ¯Kosmischen Skulpturen” und verwandten Werkgruppen einen ideengeschichtlichen Hintergrund. Da wäre El Lissitzky zu nennen mit seinem Wolkenbügel-Projekt, einer visionären Architektur die bis heute nie an Brisanz verloren hat. Oder Kandinskys ungegenständliche Bilder und Theorie über ”Das Geistige in der Kunst”. Dann die Welten des Stanislaw Lem, die aus dem Morgen das Heute kritisch und lustvoll zu beleuchten vermögen. Und schliesslich der Theologe Karl Barth. Er hat den Begriff ”senkrecht von oben” geprägt. Das Wort Gottes komme weder aus unserer Realität noch aus unserem Inneren. Auch meine Bilder sollen ”senkrecht von oben” kommen – aus einem abstrakten, einem geistigen Raum, sozusagen aus dem Kosmos. Sind Götter nicht die Verkörperung der Idee, die Welt aus grösstmöglicher Distanz sehen zu wollen? Aus einer ”Distanz der Zuneigung” möchte ich gerne ergänzen.
Wie die Resultate der kürzlichen Abstimmung gezeigt haben, ist es schwierig, sich Ungewohntes nur schon vorzustellen, geschweige denn zu wagen. Mit Kunst ”senkrecht von oben” kann man es lustvoll üben um schliesslich vor einem kulturell vielfältigen Hintergrund auch in der Praxis mutiger zu werden.
DIE AUSSTELLUNG
Die ”Kosmische Skulpturen” (KS) genannten Bilder kommen zwar senkrecht von oben, haben aber einen realen Bezug zu meiner Lebenswelt. Ich plante, ein Einfamilienhaus zu erwerben und innen wie aussen im Laufe der Zeit in ein Gebilde zu verwandeln, wie es sie nicht gibt auf dieser Welt. Es scheiterte am Preis, der sich im vergangenen Jahr fantasielos verdoppelte. Schon zuvor hatte ich mich in der als ”village R” bezeichneten Werkgruppe mit Bauten meines Wohnorts beschäftigt, indem ich sie immer wieder fotografierte und dann digital bearbeitete. Schiesslich habe ich 16 KS daraus gezogen. Wobei die KS z.T zu Kosmischen Strukturen gerieten. Im Druckatelier meines Künstlerkollegen TW werden aus den Daten 40 x 40 cm grosse Bilder auf Aluplatten produziert. Sie werden leicht, wie schwebend daherkommen und sollen je nach Raumsituation in einer Reihe oder 4 x 4 in einem Quadrat plaziert werden.